wir feiern heute nicht den Sieg einer Partei, sondern die Freiheit, und in dieser Feier liegt das Symbol für Anfang und Ende, für Erneuerung und Wandel. Denn ich habe vor Ihnen und vor dem Allmächtigen Gott denselben feierlichen Eid geschworen, den uns unsere Vorfahren vor fast eindreiviertel Jahrhunderten vorgezeichnet haben.
Die Welt ist heute ganz anders. In die sterblichen Hände des Menschen ist die Macht gelegt, alle Formen menschlicher Armut, aber auch alle Formen menschlichen Lebens abzuschaffen. Dennoch aber sind dieselben revolutionären Überzeugungen, für die schon unsere Vorfahren kämpften – der Glaube nämlich, dass die Rechte des Menschen nicht von der Großzügigkeit des Staates, sondern aus der Hand Gottes kommen – noch immer in der ganzen Welt ein Gegenstand des Streites.
Wir dürfen in unseren Tagen nicht vergessen, dass wir die Erben jener Revolution sind. Möge nun und hier Freund und Feind erfahren, dass die Fackel weitergereicht wurde an eine neue Generation von Amerikanern, die in diesem Jahrhundert geboren, durch Krieg gehärtet und durch einen kalten und bitteren Frieden an Disziplin gewöhnt wurde – die stolz auf unser altes Erbe und nicht bereit ist, zuzusehen oder zuzulassen, dass die Menschenrechte, zu denen sich diese Nation immer bekannte und auch heute bekennt, langsam zugrunde gerichtet werden.
Jede Nation, mag sie uns Gutes oder Böses wünschen, soll wissen, dass wir jeden Preis bezahlen, jede Bürde auf uns nehmen, jede Härte ertragen, jedem Freund helfen und jedem Feind entgegentreten werden, um den Fortbestand und den Sieg der Freiheit zu sichern.
Das versprechen wir – noch mehr.
Jenen alten Verbündeten, deren kulturellen und geistigen Ursprung wir teilen, versprechen wir die Loyalität treuer Freunde. Wenn wir einig sind, gibt es kaum eines in der Vielzahl gemeinsamer Wagnisse, das wir nicht unternehmen könnten. Getrennt können wir fast nichts tun – denn wir können es nicht wagen, einem mächtigen Herausforderer entzweit und gespaltet entgegenzutreten.
Den neuen Staaten, die wir nun in den Reihen der Freiheit begrüßen, geben wir unser Wort, dass eine Form der kolonialen Herrschaft nicht deshalb verschwunden sein soll, damit eine noch viel härtere Tyrannei an ihrer Stelle trete. Wir dürfen nicht erwarten, dass sie immer und jederzeit jede einzelne unserer Ansichten teilen werden. Aber wir hoffen, dass sie immer kraftvoll für ihre eigene Freiheit eintreten und nie vergessen werden, dass in der Geschichte jene Toren unweigerlich vom Tiger gefressen wurden, die, um Macht zu gewinnen, auf seinem Rücken reiten wollten.
Jenen Menschen, die in den Hütten und Dörfern des halben Erdballs darum ringen, die Fesseln des Massenelends abzuschütteln, versprechen wir, ihnen nach besten Kräften bei der Selbsthilfe zu helfen, wie lange es auch erforderlich sei – und zwar nicht, weil die Kommunisten es tun, und nicht, weil wir ihre Stimme haben wollen, sondern weil es richtig ist. Wenn die freie Gesellschaftsordnung den vielen nicht helfen kann, die arm sind, dann wird sie niemals die wenigen retten können, die reich sind.
Unsere Schwesterrepubliken im Süden unserer Grenze bieten wir ein besonderes Versprechen: Unsere guten Worte in Taten umzuwandeln, in ein neues Bündnis für den Fortschritt, und den freien Menschen und freien Regierungen dabei zu helfen, die Kette der Armut abzuschütteln. Aber diese friedliche Revolution der Hoffnung darf nicht zur Beute feindlicher Mächte werden. Alle unsere Nachbarn sollen wissen, dass wir an ihrer Seite stehen werden, um Aggression oder Subversion zu bekämpfen, wo immer sie sich in Amerika zeigt – und jede andere Macht soll wissen, dass diese Hemisphäre Herr im eigenen Hause zu bleiben gedenkt.
Gegenüber der Weltversammlung souveräner Staaten, den Vereinten Nationen, dieser unserer letzten und besten Hoffnung in einem Zeitalter, in dem die Instrumente des Krieges die Instrumente des Friedens weit hinter sich gelassen haben, erneuern wir unser Versprechen, sie zu unterstützen – um zu verhindern, dass sie bloß zu einer Tribüne für Beschimpfungen werden, um sie als Schutzschild für die Neuen und Schwachen zu stärken, um den Raum zu vergrößern, in dem ihr Wort Geltung hat.
Jenen Nationen schließlich, die unsere Feinde sein wollen, bieten wir kein Versprechen, sondern einen Wunsch: Dass beide Seiten erneut die Suche nach dem Frieden aufnehmen, ehe die dunklen Mächte der Vernichtung, die von der Wissenschaft entfesselt wurden, die gesamte Menschheit in gewollter oder versehentlicher Selbstvernichtung verschlingen.
Wir können es nicht wagen, sie durch Schwäche in Versuchung zu führen. Denn nur wenn unsere Waffen über jeden Zweifel ausreichend sind, können wir über jeden Zweifel gewiss sein, dass sie niemals verwendet werden.
Dennoch können zwei so große und mächtig Gruppen von Nationen über ihren gegenwärtigen Kurs nicht wirklich befriedigt sein: Beide Seiten sind überlastet durch die Kosten der modernen Waffen und beide zu Recht alarmiert über die ständige Ausbreitung des tödlichen Atoms – und doch befinden sich beide in einem Wettrennen, um jenes ungewisse Gleichgewicht des Schreckens zu verändern, das den Uhrzeiger vor dem letzten Krieg der Menschheit anhält.
So wollen wir also von neuem beginnen – und auf beiden Seiten daran denken, dass Verbindlichkeit kein Zeichen von Schwäche ist und dass Aufrichtigkeit immer bewiesen werden muss. Lasst uns niemals aus Furcht verhandeln. Aber lasst uns niemals Verhandlungen fürchten.
Beide Seiten sollten untersuchen, welche Probleme uns verbinden, statt immer nur auf jene Probleme hinzuweisen, die uns trennen.
Beide Seiten sollten erstmals ernsthaft und ins Einzelne gehende Vorschläge für die Inspektion und Kontrolle der Rüstung formulieren und die absolute Macht, andere Völker zu vernichten, unter die absolute Kontrolle aller Völker bringen.
Beide Seiten sollten gemeinsam die Wunder der Wissenschaft entwickeln und nicht ihre Schrecken. Gemeinsam sollten wir die Gestirne erforschen, die Wüste erobern, die Krankheit ausrotten, die Tiefen des Meeres erschließen, und Künste und die Wissenschaft fördern.
Beide Seiten sollten sich vereinen, um in allen Winkeln der Erde das Gebot Jesajas zu beachten – "traget die schweren Bürden ab… lasset die Bedrückten frei gehen".
Und wenn in den Dschungeln des Argwohns ein Brückenkopf der Zusammenarbeit geschlagen werden kann, so sollten beide Seiten gemeinsam an die nächste Aufgabe schreiten: Nicht ein neues Gleichgewicht der Kräfte zu schaffen, sondern eine neue Welt der Ordnung, in der die Starken gerecht und die Schwachen sicher sind, und in der der Frieden für immer gewahrt bleibt.
All das wird nicht in den ersten hundert Tagen vollendet sein. Es wird auch nicht in den ersten tausend Tagen vollendet sein und nicht in der Amtszeit dieser Regierung, und vielleicht auch nicht einmal zu unseren Lebzeiten auf diesem Planeten. Aber lasst uns beginnen.
In Euren Händen, meine Mitbürger, mehr als in meinen, wird schließlich Erfolg oder Fehlschlag unseres Tuns liegen. Seit dieses Land gegründet wurde, ist jede Generation aufgerufen worden, ihre Treue zur Heimat neu zu beweisen. Die Gräber junger Amerikaner, die diesem Ruf folgten, säumen die Erde.
Nun ruft uns wieder ein Trompetenstoß – kein Ruf zu den Waffen, obgleich wir die Waffen bedürfen – kein Ruf zur Schlacht, obgleich wir bereitstehen – sondern ein Ruf, die Bürde eines langen Kampfes in der Dämmerung jahraus und jahrein zu tragen, "freudig in der Hoffnung, geduldig in der Trübsal" – eines Kampfes gegen die gemeinsamen Feinde der Menschheit: Gegen Tyrannei, Armut, Krankheit und den Krieg selbst.
Können wir gegen diese Feinde ein weltumspannendes Bündnis schmieden – im Norden und Süden, im Osten und Westen – das der ganzen Menschheit ein besseres, reicheres Leben sichert? Werden Sie alle an diesem historischen Unternehmen mitarbeiten?
In der langen Geschichte der Welt ist nur wenigen Generationen die Rolle zugefallen, die Freiheit der Stunde ihrer größten Bedrohung zu verteidigen. Ich scheue nicht vor dieser Verantwortung zurück – ich begrüße sie. Ich glaube nicht, dass auch nur einer von uns die Plätze tauschen würde mit einem anderen Volk oder einer anderen Generation. Die Energie, die Treue und die Hingabe, die wir für dieses Werk mitbringen, wird unser Land erleuchten und mit ihm alle, die ihm dienen – und der Schein dieses Feuers kann wahrlich das Licht in die ganze Welt tragen.
Und deshalb, meine amerikanischen Mitbürger: Fragt nicht, was unser Land für Euch tun wird – fragt, was Ihr für unser Land tun könnt.
Meine Mitbürger dieser Welt: Fragen Sie nicht, was Amerika für Sie tun wird, sondern was wir gemeinsam für die Freiheit des Menschen tun können.
Und endlich – seien Sie nun Bürger Amerikas oder der Welt – verlangen Sie von uns ebensoviel Kraft und Opfermut, wie wir von Ihnen verlangen werden. Ein gutes Gewissen ist der einzige Lohn, der uns sicher ist, und erst die Geschichte wird als letzte Instanz über unsere Taten richten; gehen wir im Bewusstsein dessen an die Führung des Landes, das wir lieben, erbitten wir Gottes Segen und seine Hilfe, aber bleiben wir dessen eingedenk, dass Gottes Werk hier auf Erden wahrhaftig unser eigenes sein muss.
Originalversion:
Vice President Johnson, Mr. Speaker, Mr. Chief Justice, President Eisenhower, Vice President Nixon, President Truman, reverend clergy, fellow citizens, we observe today not a victory of party, but a celebration of freedom - symbolizing an end, as well as a beginning - signifying renewal, as well as change. For I have sworn before you and Almighty God the same solemn oath our forebears prescribed nearly a century and three quarters ago.
The world is very different now. For man holds in his mortal hands the power to abolish all forms of human poverty and all forms of human life. And yet the same revolutionary beliefs for which our forebears fought are still at issue around the globe - the belief that the rights of man come not from the generosity of the state, but from the hand of God.
We dare not forget today that we are the heirs of that first revolution. Let the word go forth from this time and place, to friend and foe alike, that the torch has been passed to a new generation of Americans - born in this century, tempered by war, disciplined by a hard and bitter peace, proud of our ancient heritage - and unwilling to witness or permit the slow undoing of those human rights to which this Nation has always been committed, and to which we are committed today at home and around the world.
Let every nation know, whether it wishes us well or ill, that we shall pay any price, bear any burden, meet any hardship, support any friend, oppose any foe, in order to assure the survival and the success of liberty.
This much we pledge - and more.
To those old allies whose cultural and spiritual origins we share, we pledge the loyalty of faithful friends. United, there is little we cannot do in a host of cooperative ventures. Divided, there is little we can do - for we dare not meet a powerful challenge at odds and split asunder.
To those new States whom we welcome to the ranks of the free, we pledge our word that one form of colonial control shall not have passed away merely to be replaced by a far more iron tyranny. We shall not always expect to find them supporting our view. But we shall always hope to find them strongly supporting their own freedom - and to remember that, in the past, those who foolishly sought power by riding the back of the tiger ended up inside.
To those peoples in the huts and villages across the globe struggling to break the bonds of mass misery, we pledge our best efforts to help them help themselves, for whatever period is required - not because the Communists may be doing it, not because we seek their votes, but because it is right. If a free society cannot help the many who are poor, it cannot save the few who are rich.
To our sister republics south of our border, we offer a special pledge - to convert our good words into good deeds - in a new alliance for progress - to assist free men and free governments in casting off the chains of poverty. But this peaceful revolution of hope cannot become the prey of hostile powers. Let all our neighbors know that we shall join with them to oppose aggression or subversion anywhere in the Americas. And let every other power know that this Hemisphere intends to remain the master of its own house.
To that world assembly of sovereign states, the United Nations, our last best hope in an age where the instruments of war have far outpaced the instruments of peace, we renew our pledge of support - to prevent it from becoming merely a forum for invective - to strengthen its shield of the new and the weak - and to enlarge the area in which its writ may run.
Finally, to those nations who would make themselves our adversary, we offer not a pledge but a request: that both sides begin anew the quest for peace, before the dark powers of destruction unleashed by science engulf all humanity in planned or accidental self-destruction.
We dare not tempt them with weakness. For only when our arms are sufficient beyond doubt can we be certain beyond doubt that they will never be employed.
But neither can two great and powerful groups of nations take comfort from our present course - both sides overburdened by the cost of modern weapons, both rightly alarmed by the steady spread of the deadly atom, yet both racing to alter that uncertain balance of terror that stays the hand of mankind's final war.
So let us begin anew - remembering on both sides that civility is not a sign of weakness, and sincerity is always subject to proof. Let us never negotiate out of fear. But let us never fear to negotiate.
Let both sides explore what problems unite us instead of belaboring those problems which divide us.
Let both sides, for the first time, formulate serious and precise proposals for the inspection and control of arms - and bring the absolute power to destroy other nations under the absolute control of all nations.
Let both sides seek to invoke the wonders of science instead of its terrors. Together let us explore the stars, conquer the deserts, eradicate disease, tap the ocean depths, and encourage the arts and commerce.
Let both sides unite to heed in all corners of the earth the command of Isaiah - to "undo the heavy burdens ... and to let the oppressed go free."
And if a beachhead of cooperation may push back the jungle of suspicion, let both sides join in creating a new endeavor, not a new balance of power, but a new world of law, where the strong are just and the weak secure and the peace preserved.
All this will not be finished in the first 100 days. Nor will it be finished in the first 1,000 days, nor in the life of this Administration, nor even perhaps in our lifetime on this planet. But let us begin.
In your hands, my fellow citizens, more than in mine, will rest the final success or failure of our course. Since this country was founded, each generation of Americans has been summoned to give testimony to its national loyalty. The graves of young Americans who answered the call to service surround the globe.
Now the trumpet summons us again - not as a call to bear arms, though arms we need; not as a call to battle, though embattled we are - but a call to bear the burden of a long twilight struggle, year in and year out, "rejoicing in hope, patient in tribulation" - a struggle against the common enemies of man: tyranny, poverty, disease, and war itself.
Can we forge against these enemies a grand and global alliance, North and South, East and West, that can assure a more fruitful life for all mankind? Will you join in that historic effort?
In the long history of the world, only a few generations have been granted the role of defending freedom in its hour of maximum danger. I do not shrink from this responsibility - I welcome it. I do not believe that any of us would exchange places with any other people or any other generation. The energy, the faith, the devotion which we bring to this endeavor will light our country and all who serve it - and the glow from that fire can truly light the world.
And so, my fellow Americans: ask not what your country can do for you - ask what you can do for your country.
My fellow citizens of the world: ask not what America will do for you, but what together we can do for the freedom of man.
Finally, whether you are citizens of America or citizens of the world, ask of us here the same high standards of strength and sacrifice which we ask of you. With a good conscience our only sure reward, with history the final judge of our deeds, let us go forth to lead the land we love, asking His blessing and His help, but knowing that here on earth God's work must truly be our own.