Der Bruder des Kennedy-Attentäters Lee Harvey Oswald bekommt eine Entschädigung von umgerechnet mehr als 77.000 Euro. Ein Richter sprach Robert Oswald am Freitag den Erlös aus der Versteigerung des Sarges zu, in dem der Mörder des US-Präsidenten John F. Kennedy 1963 bestattet worden war.
Das Bestattungsunternehmen Baumgardner Funeral Home habe nach der Exhumierung des Mörders dessen Angehörigen erklärt, die Reste des Originalsarges seien unbrauchbar und deshalb weggeworfen worden, erklärte der Jurist.
„Heimtücke“ festgestellt
Tatsächlich hob die Firma die Sargreste aber auf, bot sie 2010 zur Versteigerung an und erzielte einen Preis von 87.468 Dollar (rund 77.500 Euro). Robert Oswald verklagte das Unternehmen und bekam jetzt den Erlös zugesprochen. Die Bestatter seien „bewusst und heimtückisch“ vorgegangen, befand der Richter.
Lee Harvey Oswald hatte Kennedy am 22. November 1963 in Dallas erschossen. Als er zwei Tage später in das Staatsgefängnis überführt werden sollte, wurde er von dem Barbesitzer Jack Ruby vor laufender Kamera getötet.
Weil es Gerüchte gab, in Oswalds Grab liege ein anderer Mann beerdigt, wurde der Sarg 1981 noch einmal geöffnet und dabei so beschädigt, dass er für die erneute Beerdigung unbrauchbar wurde.