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Ewige Kennedy-Tragödie: Mary Richardson Kennedy ist tot

Foto: Peter Michaelis/ AP

Tragödie um Mary Richardson Kennedy "Dieser Clan hat sie zerrissen"

Drama um Mary Richardson Kennedy: Nach ihrer Scheidung von Robert F. Kennedy junior kämpfte sie lange mit Alkohol- und Drogenproblemen. Jetzt wurde die Kennedy-Gattin und Mutter von vier Kindern tot in ihrem Haus in Bedford aufgefunden.

Bedford/New York - Mary Richardson Kennedy, Ex-Frau des Kennedy-Erben, Rechtsanwalts und Umweltaktivisten Robert F. Kennedy junior, ist tot. Ihre Leiche wurde am Mittwoch in einem Nebengebäude ihres Hauses in Bedford im US-Bundesstaat New York gefunden. Sie hatte sich offenbar im Alter von 52 Jahren das Leben genommen. Der Gerichtsmediziner bestätigte am Donnerstag, dass sie durch Erhängen starb. Bei der Toten war laut "New York Times" ein persönlicher Brief gefunden worden. Sie hinterlässt vier Kinder im Alter zwischen neun und 16 Jahren.

"Wir sind tief bestürzt über den Tod unserer geliebten Schwester Mary, deren strahlender und kreativer Geist uns sehr fehlen wird", gab die Familie der 52-Jährigen über ihren Anwalt bekannt. Die Gedanken der Familie seien nun bei ihren Kindern, die sie bedingungslos geliebt habe.

Familienbiograf: "Es ist sehr schwer, ein Kennedy zu sein"

Mary Richardson Kennedy soll nach ihrer Scheidung vom damals 56-jährigen Robert F. junior unter Drogen und Alkoholproblemen gelitten haben. Robert F. hatte die Scheidung im Sommer 2010 eingereicht.

Mary Richardson Kennedy hatte als Innenarchitektin gearbeitet und sich für eine Kinderhilfsorganisation in ihrem Heimatbezirk eingesetzt. Ihren Mann Robert F. junior hatte sie über eine Schwester Robert F.s kennengelernt. 1994 hatte das Paar in einem Boot auf dem Hudson River geheiratet.

Mit ihrem überraschenden Tod fügt Mary Richardson Kennedy der tragischen Geschichte der Kennedy-Dynastie ein weiteres trauriges Kapitel hinzu. Mit der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy 1963 begann eine lange Reihe von tragischen Unglücks- und Todesfällen in der einflussreichen Familie, die mehrere Senatoren und hochrangige Politiker im Lager der Demokraten hervorbrachte.

1968 erschoss ein Attentäter John F.s Lieblingsbruder, Robert "Bobby" F. Kennedy, damals Senator von New York und aussichtsreicher Präsidentschaftsbewerber. Edward "Ted" Kennedy, Bruder von JFK, stürzte im Sommer 1969 mit seinem Wagen in das Gewässer Poucha Pond. Bei dem Unfall kam seine Beifahrerin ums Leben. Auch er wurde zu jenem Zeitpunkt als möglicher Präsident gehandelt. "Ted" Kennedy starb 2009 an einem Hirntumor.

1984 starb David Kennedy, eines von elf Kindern Robert F.s, an einer Überdosis Rauschgift. 1997 prallte Davids Bruder Michael beim Skifahren in Aspen gegen einen Baum und verunglückte tödlich. 1999, und damit nur wenige Jahre nach dem frühen Krebstod seiner Mutter Jackie, stürzte John F. Kennedy junior mit seinem Kleinflugzeug vor der Ferieninsel Marthas Vineyard ab. Pilot John F. und zwei weitere Insassen starben.

Am Schicksal der Familie, die auch als "Royal Family" Amerikas gilt, nehmen Menschen und Medien in aller Welt bis heute Anteil. Anlässlich des Todes von Mary Richardson Kennedy am 16. Mai sagte Kennedy-Biograf Laurence Leamer dem Nachrichtensender CNN: "Es ist sehr schwer, ein Kennedy zu sein, gleichgültig ob man ein Kennedy vom Blut her ist oder mit einem verheiratet."

In einem Gastbeitrag für die "New York Daily News" schreibt Leamer außerdem über das Leben Marys: "Sie wurde in diesen überwältigenden Clan hineingezogen und wurde zu einem gewissen Grad von ihm zerrissen." Am Donnerstag soll die Leiche Mary Richardson Kennedys obduziert werden.

cht/dapd/dpa