John F. Kennedy
  Die Brüder
 

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Joseph "Joe" Patrick Kennedy, Jr. wurde am 25. Juli 1915 als ältester Sohn von Joseph Patrick Kennedy, Sr. und Rose Fitzgerald Kennedy in der 201 Beach Avenue in Hull, Massachusetts geboren. Hierbei handelte es sich um das Sommerhaus seiner Eltern.

Wie später auch sein jüngerer Bruder, ging Joe auf die Dexter School in Brookline. 1933 absolvierte er die Choate School in Wallingford, Connecticut. Anschließend besuchte er bis 1938 das Harvard College in Cambridge, Massachusetts. Vor seiner Einschreibung an der Harvard Law School absolvierte er noch ein Studienjahr an der London School of Economics.

Als ältester Sohn war er von seinem Vater als zukünftiger und erster römisch-katholischer Präsident der USA auserkoren. Das war vom ersten Tage an das ausgerufene Ziel und wurde insbesondere vom Familienoberhaupt auch entsprechend forciert. Doch Joe fügte sich durchaus bereitwillig in sein für ihn bestimmtes Schicksal und die Politik schien ihm auch Spaß zu bereiten. 1940 wurde er zum Delegierten auf dem Demokratischen National Konvent. Für 1946 war der Einzug in den 11. Bezirkskongress des Staates Massachusetts geplant.

Noch vor seinem letzten Studienjahr verließ Joe die Harvard Law School und begann 1940 seine Offiziersausbildung bei der Flugstaffel der US-Navy. Im Mai 1942 wurde er schließlich ein Marineflieger und im September 1943 nach Großbritannien versetzt. Nach 25 erfolgreichen Kampfeinsätzen erwarb er sich die Berechtigung zur Rückkehr nach Hause, meldete sich jedoch stattdessen freiwillig für die Operation "Aphrodite". Bei dieser Mission wurden Kampfflugzeuge mit Sprengstoff beladen und über feindlichem Gebiet ferngesteuert zum Absturz gebracht. Da die Maschinen jedoch nicht selbstständig starten konnten, waren sie zunächst mit einer zweiköpfigen Besatzung bestückt. Diese hatte neben dem Start die Aufgabe, auf ca. 600 Metern Höhe die Explosionsvorrichtung und die Fernsteuerung zu aktivieren und dann mit dem Fallschirm abzuspringen. Kennedy und sein Co-Pilot Lieutenant Wilford John Willy führten am 12. August 1944 die Erste dieser Missionen durch deren Ziel es war, Kanonenstellungen in Nordfrankreich zu zerstören. Etwa zwei Minuten nachdem Kennedy einen vereinbarten Funkspruch abgesetzt hatte um anzuzeigen, dass man nun abspringen werde, explodierte das Flugzeug über dem englischen Küstenort Blythburgh. Es wird vermutet, dass ein Konstruktionsfehler die Explosion im Moment der Entsicherung auslöste.

Da die beiden Leichen nie gefunden wurden, werden ihre Namen auf dem Cambridge American Cemetery and Memorial unter den Vermissten aufgeführt. Im unterirdischen V3-Bunker von Mimoyecques (Frankreich) erinnert eine Steintafel an Kennedy; auf dem Ehrenfriedhof von Arlington befindet sich ein Gedenkstein nur unweit der Gräber seiner drei Brüder. Neben den während seiner Dienstzeit erworbenen Auszeichnungen wurden ihm postum noch das Navy Cross, das Distinguished Flying Cross und die Air Medal verliehen. Darüber hinaus wurde noch ein Flugzeugträger nach ihm benannt, auf dem auch sein Bruder Robert kurz diente. Er ist inzwischen außer Dienst gestellt und dient als Museumsschiff in Battleship Cove, Fall River, Massachusetts.



Robert "Bobby" Francis Kennedy wurde am 20. November 1925 als drittältester Sohn von Joseph Patrick Kennedy, Sr. und Rose Fitzgerald Kennedy in der 131 Naples Road (heute 51 Abbottsford Road) in Brookline, Massachusetts geboren. Das Gebäude befindet sich nur wenige Schritte weit entfernt vom Geburtshaus seiner beiden älteren Brüder.

Wie bei seinem älteren Bruder John war auch Roberts politisches Interesse schon früh vom Vater gefördert worden. Er besuchte die Milton Academy und diente anschließend bei der Navy. 1948 schloss er sein Studium in Harvard ab. Drei Jahre später machte er einen Abschluss an der Law School der Universität von Virginia.

Während eines Skiurlaubs im Winter 1945 in Mont Tremblant, Québec, lernte Robert die Freundin seiner Schwester Jean, Ethel Skakel, kennen. Die beiden heirateten am 17. Juni 1950 und hatten gemeinsam elf Kinder.

1952 wurde Robert Kennedy der Wahlkampfmanager seines älteren Bruders John und organisierte erfolgreich dessen Wahlkampf zum Senator von Massachusetts. Es folgte eine kurze Beschäftigung im Senatsausschuss zur Untersuchung von amerikafeindlichen Umtrieben. Vorsitzender des Untersuchungsausschusses war Senator Joseph McCarthy. Im Gegensatz zu ihm ging Robert Kennedy nie von der Theorie aus, dass kommunistische Verschwörer an der Übernahme der amerikanischen Regierung arbeiteten. Dennoch schadete die politische Nähe der Kennedy-Familie zu dem von der Idee einer kommunistischen Weltverschwörung besessenen McCarthy dem Ansehen John F. Kennedys beim liberalen Flügel der demokratischen Partei.

Ab 1957 leitete Robert Kennedy die Ermittlungen zur organisierten Kriminalität bei Gewerkschaften und Unternehmerverbänden. Über seine Erfahrungen aus dieser Zeit verfasste er das Buch "Gangster drängen zur Macht". 1960 arbeitete er erneut für den älteren Bruder. Im Präsidentschaftswahlkampf erwies sich Robert als hervorragender Manager und unschätzbare Hilfe für John. Nach der siegreichen Wahl berief John F. Kennedy seinen Bruder ins Justizministerium, die wahrscheinlich umstrittenste Ernennung in Kennedys Kabinett. Robert war für John auch außerhalb seiner Rolle als Justizminister ein politischer Berater – nicht zuletzt in Fragen der Außenpolitik. Während der Kubakrise 1962 half er beim Erarbeiten von Alternativen zu militärischem Eingreifen und setzte sich für die Variante der Seeblockade ein.

Robert Kennedy begann als Justizminister einen Feldzug gegen das organisierte Verbrechen in dessen Folge die Anzahl der Verurteilung gegen das organisierte Verbrechen um 800% anstiegen. Im Verlauf seiner Amtszeit setzte er sich auch zunehmend für die Bürgerrechte der Afro-Amerikaner und gegen die vor allem im Süden der USA immer noch existierende Rassentrennung ein. Im September 1962 entsandte Bobby Truppen und U.S. Marshals nach Oxford, Mississippi um sicher zu stellen, dass der Student James Meredith als erster Afroamerikaner die Universität von Mississippi besuchen konnte – so wie es ein Bundesgerichtsbeschluss verfügt hatte. Die Aufstände, die dieser Entscheidung folgten, forderten zwei Todesopfer und mehre hundert Verletzte. Kennedy setzte sich auch dafür ein, dass die Wahlrechte der Afroamerikaner erneut gesetzlich festgeschrieben wurden. Der Civil Rights Act, eines der umfassendsten Bürgerrechtsgesetze, trat 1964, nach der Ermordung des Präsidenten Kennedy, in Kraft.

Nach dem Tod seines Bruders trat Robert als Justizminister zurück und bewarb sich 1964 erfolgreich um den Sitz als Senator von New York. In dieser Position setzte er sich für die Bildungschancen unterprivilegierter Kinder und Jugendlicher ein und förderte staatliches Engagement in sozial schwachen Regionen wie z.B. Brooklyn. Innenpolitisch glaubte er an die soziale Verantwortung des Staates gegenüber seinen Bürgern. Außenpolitisch distanzierte er sich immer mehr von der Regierung Johnson und ihrer Haltung zum Vietnam-Krieg.

1968 kandidierte Robert Kennedy erfolgreich für die Nominierung zum Demokratischen Präsidentschaftskandidaten. Am 5. Juni hielt er eine Rede bei einer Wahlkampf-Veranstaltung im Ambassador Hotel von Los Angeles. Anschließend verließ er den Saal durch die Küche, wo er von einem Attentäter in den Hinterkopf geschossen wurde. Er verstarb schließlich am Folgetag im Good Samaritan Hospital in Los Angeles. Auch um dieses Attentat ranken sich bis heute unzählige Verschwörungstheorien. Der mutmaßliche Täter Sirhan Sirhan sitzt aktuell weiterhin seine lebenslange Freiheitsstrafe in einem Kalifornischen Gefängnis ab. Robert Kennedy wurde auf dem Ehrenfriedhof von Arlington - nur wenige Schritte von seinem Bruder John entfernt – beerdigt.



Edward "Ted" Moore Kennedy, Sr. wurde am 22. Februar 1932 als jüngstes von neun Kindern von Joseph Patrick Kennedy, Sr. und Rose Fitzgerald Kennedy im St. Margarets Hospital, 90 Cushing Avenue in Dorchester (einem Stadtteil von Boston), Massachusetts geboren.

Ted absolvierte ein juristisches Studium und machte dabei Abschlüsse an der Harvard University (1956), der International Law School in Den Haag (1958) und der Law School der University of Virginia (1959). Dabei wurde er 1950 zusammen mit einem Kommilitonen von Harvard verwiesen, da er dessen Spanisch-Test übernahm. Beide durften jedoch nach einer Bewährungsfrist ihr Studium wieder aufnehmen.

Im Juni 1951 trat Ted in den Militärdienst ein. Er absolvierte die Grundausbildung in Fort Dix, New Jersey. Dann bat er selbst um die Versetzung zum Army Geheimdienst Training im Fort Holabird, Maryland, was jedoch nach wenigen Wochen ohne Angabe von Gründen abgebrochen wurde. Anschließend ging er zur Militärpolizei nach Camp Gordon, Georgia, von wo aus er nach Paris versetzt wurde. Der Intervention seines Vaters soll er es angeblich zu verdanken gehabt haben, dass er nicht in den Koreakrieg ziehen musste. Im März 1953 beendete er schließlich seine militärische Laufbahn im Rang eines Gefreiten und setzte seine schulische Ausbildung fort.

Während seines zweiten Jahres an der juristischen Fakultät traf Ted im Oktober 1957 am Manhattanville College auf Joan Bennett. Joan war ungeübt in den höheren Kreisen und hatte keinen Bezug zur Politik. Trotzdem heirateten die beiden am 29. November 1958 in New York und hatten gemeinsam drei Kinder. Doch die außerehelichen Beziehungen von Edward sowie der steigende Alkoholkonsum von Joan führten zu ständigen Spannungen und so ließ sich das Paar schließlich 1982 scheiden. Am 17. Juni 1991 lernte Ted auf einer Dinner-Party die Tochter eines alten Verbündeten der Kennedy-Familie kennen. Victoria Anne Reggie war eine Anwältin aus Washington, D.C. und eine geschiedene Mutter zweier Kinder. Sie fingen an, sich regelmäßig zu sehen und wurden im März 1992 ein Paar. Am 03. Juli 1992 heirateten sie; Kinder gingen aus dieser Ehe nicht hervor.

1960 unterstützte er erfolgreich den Präsidentschaftswahlkampf seines älteren Bruders John. 1962 wurde er vom Staat Massachusetts in den US-Senat berufen und anschließend siebenmal wiedergewählt. Somit hatte er den Senatssitz bis zu seinem Tod im Jahre 2009 inne. Ted sprach sich stets für eine Reform der Einwanderungsgesetze aus, außerdem setze er sich in den 60er Jahren für die Rechte der Schwarzen und eine Beendigung des Vietnam-Kriegs ein. In den 60'ern, nach dem Tod John F. Kennedys, und in den 70'ern, nach Richard Nixons Rücktritt, lehnte er eine Präsidentschaftskandidatur ab und scheiterte schließlich 1980 bei den Vorwahlen.

Obwohl erfolgreich als Senator reichte es zur Präsidentschaft nicht. Ursächlich hierfür dürfte wohl auch – wenn nicht sogar hauptsächlich – ein Vorfall vom 18. Juli 1969 gewesen sein: Kennedy steuerte auf der Insel Chappaquiddick einen PKW und verlor dabei die Kontrolle über das Fahrzeug, welches von einer Brücke in einen Fluss stürzte. Dabei ertrank seine Beifahrerin, die 29-jährige Sekretärin und Wahlkampfhelferin Mary Jo Kopechne. Kennedy selbst konnte sich retten, verließ jedoch den Unfallort und informierte erst zehn Stunden später die Behörden. Der Senator bekannte sich im Rahmen einer Gerichtsverhandlung für schuldig des unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Es konnte nicht abschließend geklärt werden, ob eine frühere Aktivierung der Rettungskräfte den Tod Kopechnes hätte verhindern können. Daher wurde auch keine Anklage wegen Totschlags erhoben und Kennedy kam mit zwei Monaten Haft auf Bewährung davon. Mit der Familie des Opfers einigte er sich auf eine finanzielle Entschädigung in Höhe von insgesamt rund 140.000 $.

In den 80er Jahren folgten weitere Schicksalsschläge, die u.a. zur Trennung von seiner ersten Frau Joan führten und bei ihm selbst Alkoholprobleme auslösten. 1992 heiratete er seine zweite Frau Victoria und sein Leben stabilisierte sich in der Folgezeit deutlich.

Kennedy erhielt den Spitznamen "Löwe des Senats". Er galt in der Folgezeit als einer der einflussreichsten und beliebtesten Politiker in Washington. Er wurde einer der schärfsten Kritiker der Bush-Regierung, insbesondere was den Irakkrieg betraf, und machte sich 2004 für die Wahl von John Kerry zum Präsidenten stark. Im Gegensatz allerdings zu Kerry stimmte Kennedy im Senat gegen den Irakkrieg. Während der Vorwahlen der Demokraten zur US-Präsidentschaftswahl 2008 erklärte er seine Unterstützung für Barack Obama. Sein eigenes Schwerpunktprojekt war die Reformierung des amerikanischen Gesundheitssystems.

Im Mai 2008 wurde bei Kennedy ein bösartiger Hirntumor (ein sogenanntes Glioblastom) diagnostiziert. Es folgten Behandlungen in Form von Operation und Chemotherapie. Weniger als zwei Monate später nahm er bereits wieder an einer Abstimmung im Senat teil. Bei den Vereidigungsfeierlichkeiten für den neuen Präsidenten Obama am 20. Januar 2009 erlitt der Senator einen Schwächeanfall. Ab Mai zog er sich weitgehend von der politischen Bühne zurück. Im selben Jahr wurde er von der britischen Regierung in Anerkennung seiner Verdienste um den Friedensprozess in Nordirland und für die britisch-US-amerikanischen Beziehungen zum Ritter (Knight) ernannt. Ebenfalls 2009 erhielt er von Präsident Obama die Presidential Medal of Freedom.

Am 25. August 2009 erlag Edward Kennedy in seinem Haus in Hyannis Port seinem Krebsleiden. Er wurde auf dem Ehrenfriedhof von Arlington - nur wenige Schritte von seinen Brüdern John und Bobby entfernt – beerdigt.

 


                                        

 
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